Crew: Roland, Sabina
Reisedatum: 17.08.2019

Eine Whatsapp-Meldung veränderte unsere ganze Sommerplanung. Eines Abends bekam ich von Reini (Reinhard Sauer, Gründungsmitglied McCharly) eine Message mit einer URL: www.flyalaska.ch – und die Bemerkung “das wär doch mal was für Dich!” Als ich die Meldung leichtsinnigerweise Sabina weitergeleitet hatte, war das Abenteuer so gut wie gebucht. An der Aero in Friedrichshafen habe ich Philipp Sturm (Manager von Flyalaska) kurz getroffen, ein paar Details geklärt, danach mussten wir nur noch warten, bis es endlich soweit war. Am 17. August dann starteten wir via Island und Seattle nach Anchorage und stürzten uns in ein beindruckendes Abenteuer.

Dienstag, 20. August 2019

Wir waren gerade zum Mittagessen im Restaurant der Matanuska Brewing Company, als mich der Anruf von Philipp erreichte. Er teilte mir mit, dass er soeben auf dem Merrill Field Airport in Anchorage gelandet sei. Nach seinen Besorgungen und Erledigungen müsse er noch weitere Gäste vom Ted Stevens Anchorage International Airport abholen und um voraussichtlich 16 Uhr LT sei der Abflug in Richtung McCarthy geplant. Er gab mir gleich den Zugangscode zum Apron zu seinem Pilatus Turboporter.

Uns blieb also noch genügend Zeit, unser Mittagessen zu beenden, das frisch gezapfte Bier zu geniessen um danach gemütlich unser Gepäck im B&B abzuholen und uns auf den Airport zu begeben. Nachdem wir unser Gepäck bereits mal zum Porter gebracht hatte, traf nach kurzer Wartezeit beim Flugzeug dann auch Philipp mit drei weiteren Gästen ein. Sabina und ich machten uns sodann bekannt mit Benii, Eva, Manfred und natürlich Philipp Sturm, welchen ich bereits im Frühjahr an der Aero in Friedrichshafen erstmals getroffen hatte. Nun ging es ans beladen des Porters mit unserem Gepäck, der frisch gewaschenen Wäsche fürs Camp sowie dem von Philipp eingekauften Proviant für die nächsten 10 Tage. Unglaublich, was alles nötig ist, eine Basis draussen in der Wildnis zu unterhalten, und noch unglaublicher, was alles im Heck eines Porters verstaut werden kann. Manfred nahm gleich auf dem Copi-Sitz Platz, wir anderen verteilten uns im Passagierraum und kurz darauf hoben wir ab in Richtung Wrangell-St. Elias NP, rund 2 Flugstunden entfernt. Die Horizontalsicht war nicht gerade berauschend, hinterliessen die zahlreichen Waldbrände im Süden Alaskas doch dichten Rauch, welcher sich mit dem Dunst zu einer dichten Pampe verband. Je weiter wir uns von Anchorage entfernten, desto klarer wurde die Luft und alsbald begann der Anflug auf den Airstrip direkt am Nizina River etwas südlich von McCarthy, wo sich das Camp mit den Yurten von “FlyAlaska.ch” und welches wir fortan “Yurtville” nennen wollen befand.

Die komfortabel eingerichteten beheizbaren Unterkünfte sind sicher vor Bären auf etwa 3 m hohen Plattformen aufgebaut, welche über Treppen aus Metallgitter erreichbar sind und gleichzeitig als Terrasse fungieren. Zwischen den einzelnen Yurten stehen die Flugzeuge fest verzurrt: Eine Husky, eine Piper PA-18 Super Cub, zwei Cessnas 172, eine mit Nosewheel, die andere als Taildragger sowie der PC-6 Turboporter. Alle Flugzeuge sind ausgerüstet mit riesigen Alaska-Bushwheels für den Off-Airport-Betrieb.

Kurz nach dem Entladen des Porters konnten wir dann die Unterkünfte beziehen und wurden sogleich instruiert, wie der Ofen zu bedienen und die Yurte zu bewohnen war.

Philipp selbst flog noch schnell nach McCarthy rüber um noch zwei weitere Gäste, Alfred und Robert abzuholen. Alfred ist mit seiner eigenen Cessna 182 von Bad Ragaz herkommend über den Nordatlantik quer durch die USA und danach an der kanadischen Pazifikküste entlang nach McCarthy geflogen. Bevor er aber Nizina-Yurtville anfliegen konnte, wollte er vor Ort den Pistenzustand inspizieren und liess daher seine Maschine für eine Nacht auf dem McCarthy Airport stehen.

Nach dem Einchecken trafen wir uns alle in der grossen Hauptyurte im Zentrum von Yurtville, welche als Gemeinschaftsraum, Büro, Küche und Essraum diente. Auch war dieser Platz der einzige Ort, wo beschränkt Internet zur Verfügung stand. Bei einem kurzen Apéro erklärte uns Philipp, wo was wie zu bekommen ist, wie die Toilette und Dusche zu benutzen ist und dass wir mit dem bisschen vorhandenem Wasser sehr sparsam umzugehen haben, da seine Camp-eigene Quelle infolge der anhaltend trockenen Witterung leider versiegt war. Auch gab er uns den Stundenplan für den nächsten Tag bekannt. Seiner Planung zufolge soll ich am kommenden Morgen als Erster und noch vor dem Frühstück meinen Einführungsflug mit der Piper Super Cub absolvieren. Nach all den Informationen über das Leben und die Organisation in Yurtville wurde uns von unserer Köchin Sarah Tomatenspaghetti zum Abendessen serviert. Kurz darauf verschwanden wir alle in unseren Schlafräumen und es wurde sehr schnell sehr ruhig im Camp.

Mittwoch, 21. August 2019

Um 06:30h herrschte bereits emsiges Treiben in Yurtville: Benii und Philipp machten die Piper Super Cub bereit für einen ersten kurzen Flug mit hoffentlich ein paar Videoaufnahmen. Leider verloren sie bereits beim Start die aussen am Flugzeug angebrachte GoPro. Kurz nach deren Rückkehr durfte ich nun also Platz nehmen in der engen Kabine der kleinen Piper. Nach einem kurzen Pre-Flight Briefing hoben wir ab zu einem phantastischen Flug über Gletscherseen durch enge Täler und lange Hochgebirgspässe. Der 80-minütige Flug zeigte bereits die unglaubliche Schönheit und endlos erscheinenden Grösse der fast unberührten Hochgebirgswelt der Wrangell Mountains im südöstlichen Alaska. Die Zeit verging buchstäblich wie im Fluge und kaum in der Luft setzten wir bereits wieder auf der Graspiste unserer Homebase auf. Auf diesen eindrücklichen Flug folgte erst mal ein rund zweistündiger Spaziergang ans Flussbett des Nizina River um das gerade Erlebte zu verarbeiten.

Nachmittags waren dann Sabina und Eva an der Reihe: Mit der Skyhawk N46279 nahm Philipp die beiden Damen mit auf den selben Rundflug mit, welchen ich am Morgen mit der Super Cub erleben konnte.

Gleich drei Bären konnten sie auf diesem Flug aus der Luft beobachten: erst einen Grizzly, dann einen Schwarzbären und zu guter Letzt noch einen Kragenbären. Spektakulär waren natürlich auch auf diesem Flug die atemberaubenden Landschaften mit den riesigen Gletschern und deren Seen mit den abgebrochenen Eisschollen.

Nach diesem Ausflug war der fliegerische Teil dieses Tages vorbei und wir konnten uns im der zentralen Yurte dem gesellschaftlichen Teil widmen, Coca Zero, kühles Bier und Apérohäppchen sorgten fürs leibliche Wohl bevor sich der Mantel der Nacht über das Camp legte und wir in unseren Träumen schwelgten.

Donnerstag, 22. August 2019

Wir sassen noch beim Frühstück, als ein Motorengeräusch Philipp in helle Aufregung versetzte und uns allesamt auf die Terrasse jagt, denn dies dürften wir keinesfalls verpassen, so seine Anweisung. Am unteren Pistenende war hoch oben ein winziger Punkt als Kleinflugzeug auszumachen, für uns kaum vorstellbar, dass dieses sich im Landeanflug auf unser Camp befand. Direkt vor unserem Domizil setzte das Flugzeug auf um ein paar Meter später vor uns zu Stehen zu kommen: Gary Green (Gründer von McCarthy Air) besuchte uns mit seiner “Outback Shock Cub”, einem sehr leichten Flugzeug mit Rotax-Motor und hervorragenden STOL-Eigenschaften. In Alaska ist es übrigens Brauch, ankommende Besucher bereits vor der eigenen Behausung zu begrüssen und einzuladen, tut man dies nicht, wird ein Besucher die Rückreise antreten und wahrscheinlich nicht grad wieder vorstellig werden.

Nachdem uns Gary wieder verlassen hatte, war mein zweiter Flug auf der PA18, erst entlang des Flusses durch einen immer enger werdenden Canyon, um an dessen Ende mit dem ersten Landetraining zu beginnen. Dieses gestaltete sich dann doch als sehr schwierig, denn das Gelände ist nicht einfach flach, mit kontrolliertem Anflug und Final frei von jedem Hindernis: der ausgesuchten “Piste” entlangfliegen und diese auf Gefahren hin inspizieren, am Ende der gedachten Piste 45° nach rechts wegfliegen kontinuierlich in eine gedachte Base einfliegen, nach Bedarf Flaps entsprechend setzen um dann in einem stabilen Endanflug am Anfang der Naturpiste möglichst auf allen drei Rädern gleichzeitig ausgeflogen aufzusetzen – so ist jedenfalls die Theorie. Die Praxis ruft dann nach viel Konzentration und noch mehr Übung, Büsche sollten am besten über- und nicht durchflogen werden, Aufsetzen am Fluss und nicht drin und der Anflug des Geländes im Wald sollte nicht bereits in den Baumwipfeln enden. Es kann schon mal vorkommen, dass sich auf der ausgesuchten Landfläche ein Bär tummelt, welchen man auch nicht aus nächster Distanz begrüssen sollte. Nach rund zwanzig Landeversuchen war ich fix und fertig und reif für ein After-Landing-Beer auf unserer Terrasse, von wo aus wir Vögel aus der Hand mit Pistazien füttern konnten.

Freitag, 23. August 2019

Beim Frühstück wurde das Tagesprogramm besprochen, ein Ausflug an den Strand an der Südküste Alaskas mit Cessna 172 und PC-6 wurde geplant. Im Porter war als PIC Philipp und Alfred als Copi, Passagiere waren Eva, Manfred und Robert, in der Cessna auf dem linken Pilotensitz Benii, Sabina als PAX und meine Wenigkeit auf dem Sitz rechts vorne. Der erste Leg dauerte rund fünf Minuten und brachte uns nach McCarthy Airport zum Betanken der beiden Maschinen. Danach flogen wir eine gute Stunde nach Süden, von den Wrangell Mountains hin zu und über die Ausläufer der Eliaskette, deren Gletscher ausserhalb der Polkappen das grösste zusammenhängenden Eisfeld der Erde bilden. Alleine die Überquerung der Eisfläche des Bagley Icefield und Bering Glacier dauerte mit unseren Flugzeugen rund 12 Minuten. Die Landung erfolgte dann direkt im Sand des Strandes.

Der Platz an der Mündung des Tsyu-Rivers ist bei Lachsfischern sehr beliebt, durch die anhaltende Trockenheit des Sommers führte der Fluss aber so wenig Wasser, dass er nicht ins Meer münden konnte und die zum Laichen bereiten Lachse keinen Eingang in den Fluss vorfanden. Ab und zu versucht ein lebensmüder Fisch auf der Brandung in den Fluss mitreiten zu können, was aber sehr selten auch geling. Auf diese warten dann die Seals, welche die hilflos zappelnden Fische geschickt einfangen – ausser Philipp ist mit seinem Taschenmesser schneller! Wahrscheinlich war er an diesem Tag der einzige am Strand, der mit Beute nach Hause gehen konnte.

Nach einem längeren Spaziergang an der Küste, ein paar Sandwiches am Lagerfeuer und dem Beobachten von Seehunden in der Brandung starteten wir wieder zurück nach Yurtville. In der Cessna flog als PIC Alfred zusammen mit Benii und Robert, ich durfte meine erste Porter-Stunde auf dem linken Sitz geniessen. Der Flug über das beindruckende Gebirgsmassiv mit den unendlich scheinenden Eisflächen war auch in der Abendsonne wiederum ein ganz besonderes Erlebnis.

Samstag, 24. August 2019

An diesem Morgen stand mein Einführungsflug für die C172 (Taildragger) auf dem Programm, mit Stall-Übungen und anschliessendem Landetraining am May Creek. Aufgrund der relativen Gefährlichkeit der anstehenden Manöver entschied Philipp, dass Sabina uns auf diesem Flug nicht begleiten könne, worauf sie etwas enttäuscht auf der Base zurückblieb. Nach rund einer Stunde Flugzeit und 10 Landungen auf einer schmalen Buschpiste zwischen hohen Bäumen war ich fix und fertig und freute mich auf einen freien Nachmittag. Nach unserer Rückkehr konnte dann Sabina zusammen mit Benii mit der Piper Cub zu einem spektakulären Flug nahe am Gelände über Gletscher, Seen und Eisabbrüchen starten, was sie für die Enttäuschung am Morgen entschädigte.

Gegen Abend begab ich mich dann zum ersten Mal als Hilfskoch in die Küche um zusammen mit Sarah den am Vortag von Philipp gefangenen Lachs zuzubereiten: geschmort im Ofen auf einem Zwiebelbett mit Weisswein, dazu Reis und Gemüse.

Nach dem Essen hatten wir das Glück von der Plattform der Hauptyurte aus zwei Luchse zu beobachten. Überhaupt nicht scheu spielten sie recht lange in der Nähe um danach wieder im Dickicht des Waldes in der Unsichtbarkeit zu verschwinden.

Sonntag, 25. August 2019

Obwohl uns, Sabina und mir, Religion sehr wenig bedeutet, liessen wir uns überreden, dem sonntäglichen Gottesdienst beizuwohnen, denn, so sagte man uns, diese Treffen dienten der Pflege der Gemeinschaft und dem Erhalt von Freundschaft im 28 Seelen-Dorf McCarthy (ca. 60 mit “Suburb”), wo jeder auf jeden angewiesen ist. Bemerkenswert: wir waren bis zu diesem Tag noch nie mit dem Flugzeug zu einem Gottesdienst geflogen, insofern war bereits dies ein Erlebnis für sich.

Nach der Rückkehr stand wieder Landetraining mit der C172 auf dem Programm, diesmal durfte mich Sabina begleiten, was wohl, wie ich mir irriger Weise dachte, bedeuteten könnte, dass ich ein paar Fortschritte gemacht hätte. Aber ich denke, meine Frau hat meine Landeversuche am May Creek nicht wirklich geniessen können, jeder Anflug endete auf diese oder jene Weise “scary” und ohne Philipps eingreifen hätten wir wohl die wenigsten davon unbeschadet überstanden. Also widmete ich mich nach der Rückkehr dem, was ich besser kann und kochte “Spaghetti Yurtville” zum Abendessen. Unterdessen sind zwei weitere Personen in Yurtville angekommen: Yulia und Boris sind mit ihrem goldenen Helikopter zu uns gestossen.

Montag, 26. August 2019

Frühmorgens, punkt 0700 und noch vor dem Frühstück oder dem ersten Kaffee hob ich zusammen mit Philipp wieder mit der C172 ab zu weiterem Landetraining: die Pause über Nacht hat mir gutgetan und es lief etwas besser mit den Landungen. Nach sechs Anflügen wechselten wir ins übernächste Tal zum Chitina River, wo mir Philipp Aussenlandungen auf Flussbetten und Wiesen demonstrierte.

Ein sehr seltsames Gefühl irgendwo sich einen Landeplatz auszusuchen und auf diesem zur Landung anzusetzen. Unweigerlich wurden Erinnerungen an Notlandeübungen aus der PPL-Ausbildung wach. Nach rund 100 Minuten Flugzeit waren wir zurück zum Frühstück, nach welchem wir heute wieder auf einen Ausflug starten sollen: dieser soll uns gut 45 Minuten in Richtung Ostnordost an den Ptarmigan Lake zu einer seit etwa 5 Jahren Verlassenen Lodge bringen. Ich durfte wiederum auf dem Copilotensitz Platz nehmen, Sabina, Eva, Benii und Manfred waren auf den Passagiersitzen und Philipp natürlich als PIC. Boris und Yulia flogen mit ihrem Helikopter. Die Wrangell Mountains überquerten wir entlang des Chitistone Rivers via den Russellgletscher und den Skolai-Pass – ein eindrückliches Hochgebirgs-Panorama. Die Naturpiste ist mit relativ hohem Gras überwachsen und selbst mit den grossen Tundra-Tires ist nur noch der östlichste Teil der Landefläche benutzbar. Die Logde selbst sieht aus, als wären deren Besitzer nur schnell weg zum Einkaufen, die moderne Solaranlage speist noch immer Licht, Mikrowelle und Kühlschrank. Müsste man in der Lodge aus irgendeinem Grund Zuflucht suchen, wäre Proviant für mehrere Monate vorhanden.

Mit einer kleinen Wanderung durch die Tundra auf eine kleine Anhöhe nördlich vom See verschafften wir uns eine grandiose Aussicht über die friedlich ruhende unberührte Natur dieser Region ganz nahe an der kanadischen Grenze.

Nach einer kleinen Motorbootrundfahrt auf dem spiegelglatten Ptarmigan Lake traten wir unseren Rückflug nach Yurtville an. Sabina und ich durften mit Boris und Yulia im Helikopter mitfliegen. Mit maximal 50 m über Grund überflogen wir die Wrangell Mountains, durch Canyons, entlang von Gletscherabbrüchen, knapp über Gletscherseen, ein unvergessliches Abenteuer.

In der Zwischenzeit hatte Alfred seinen Kollegen Robert nach Anchorage geflogen und auf dem Rückflug Fleisch, Wein und Cola Zero mitgebracht. Nun konnte ich zum Abendessen ein “Zürigeschnetzeltes mit Rösti” zubereiten, welches dann auch restlos vertilgt wurde.

Dienstag, 27. August 2019

Eigentlich wollten wir heute Air-to-Air-Photos von der Alfred in seiner C182 über dem Nizinagletscher machen, aber irgendwie haben wir uns in der Luft verloren und auf unterschiedlichen Höhen aufeinander gewartet. Nach einer halben Stunde erfolglosem Suchen trafen wir uns dann auf dem Flugplatz von McCarthy, wo Alfred seine Maschine auftanken musste, da er uns heute in Richtung Yukon Territory in Kanada verlassen wollte. Nach dem Betanken verabschiedeten wir uns und flogen zurück auf unsere Homebase.

Bei uns stand für den Nachmittag eine Quad-Tour nach Kennicott und McCarthy Down Town auf dem Programm, eine abenteuerliche Fahrt auf sehr unebenem Gelände eines rudimentären Waldweges. Ausser mit ATV, High Clearance Offroader, Traktor oder zu Pferd wäre diese Strecke nicht zu bewältigen. Im “Roadside Potatohead” gönnten wir uns ein frisches Bier und einen hausgemachten leckeren Hamburger. Die Fahrt von Down Town nach Kennicott ist zwar nicht schwierig, dafür umso staubiger. Kennicott selbst bietet Touren durch die alte und nicht mehr in Betrieb befindliche Kupfermiene an, verschiedene Gebäude wie zum Beispiel das Kraftwerk wurden renoviert und können frei besichtigt werden. Zurück in McCarthy trafen wir uns noch mit Eva und Manfred im “Potato” zu einem Bier, danach ging es wieder zurück durch den Wald aufs Camp.

Mittwoch, 28. August 2019

Wir beschlossen, einen Tag früher als geplant Yurtville zu verlassen: Eva und Sabina waren beide stark erkältet und eine oder zwei Flugstunden mehr hätten mich auch nicht mehr zum fertigen Buschpiloten gemacht, dafür dürfte nochmals mindestens eine Woche vonnöten sein. Philipp und Benii flogen uns mit dem Porter auf niedriger Flughöhe entlang der Täler zurück nach Anchorage, der Sinkflug in Anchorage war trotzdem noch scherzhaft genug. Mit diesem Transferflug endete für uns eines unserer allerschönsten und interessantesten Abenteuer überhaupt, wenn irgendwie möglich, werden wir definitiv wieder nach Yurtville kommen. Alaska gibt der “Passion Fliegen” eine ganz andere Dimension.

Die Heimreise folgte dann am Freitag nach Seattle, danach am Samstag via Reykjavik und Kopenhagen nach Zürich. Auf dem Nachtflug konnten wir sogar noch die Aurora Borealis über der Hudson Bay in Nordkanada beobachten, bevor wir ins europäische Morgenrot hineinflogen.